3.. 2.. 1.. zero! Es ist da!!

Ab heute ist es endlich zu haben: Das neue Werk von Dieter Lohr – „Ohne Titel. Aquarell auf Karton. Unsigniert.“ Doch das Warten hat sich gelohnt – ist doch in der Zwischenzeit gleich ein weiteres Kunstwerk entstanden!

Dieses gut 30minütige Kabinettstück mit „Buchtrailer“ zu bezeichnen  wäre einfach untertrieben. Hier ist nämlich der Autor Dieter L. und der (Hörspiel-)Regisseur D. Lohr in Personalunion zu einem Regisseur der bewegten Bilder geworden. Und als Darsteller kann man ihn auch noch erleben, unterstützt von Eva Sixt und Dirk Arlt, die die zentralen  Protagonist*innen des Buches lebendig werden lassen. Unbedingt zu erwähnen: Hubertus Hinse hinter der Kamera und Benedikt Dreher, der für die Musik dieses kleinen Kunststücks verantwortlich zeichnet.

Was nicht so leicht in Worte zu fassen ist, nämlich die vielen Facetten des Buches kurz anklingen zu lassen, gelingt den Bildern auf magische Weise. Und macht Lust,  sich danach gleich in das Buch zu vertiefen.

Zu bestellen direkt im BALAENA-Shop oder bei jedem Lieblingsbuchladen um die Ecke. Wir wünschen spannende Lektüre!

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Stimmen zum Buch

  1. Heike Birke

    Die Werke der Künstler, die in der Hitlerzeit aufgrund geistiger Behinderungen in psychiatrische Anstalten verbracht, oft zwangssterilisiert und umgebracht wurden, wurden von den Nazis einerseits als „entartet“ denunziert, Ohne Titel. Aquarell auf Karton. Unsigniert. andererseits aber geschätzt und gesammelt. Ein solches Schicksal erzählt Florian Henckel von Donnersmarcks Film „Werk ohne Autor“, und auch Dieter Lohr hat sich dieses Themas angenommen. Er gibt dem Werk einen Autor zurück. Auf dem Titelcoverbild sieht man ein Aquarell, „ohne Titel“, unsigniert. Es stammt von Alfred Seidl, der im April 1921 in psychiatrische Behandlung überwiesen wurde. Dieter Lohr bettet das Schicksal des Künstlers in die Epoche ein, stellt Seidl in den Kontext von Expressionismus und Surrealismus, erzählt aber aus der Perspektive einer Gegenwart, aus der das verkannte, vergessene, zeitweise verschollene Werk ein merkwürdiges Profil bekommt. Ein Unternehmer betraut eine Kunstvermittlungsagentur, ein Seidl-Bild für seine Firma zu erwerben. Doch woher weiß man, dass das Bild echt ist und keine Fälschung, wenn es von dem Künstler keinen Farbauftrag, keine Signatur, keine Selbstaussagen gibt? Hinzu kommen Zeitzeugnisse von Euthanasieärzten, vom Bruder Florian Seidl, von kirchlichem Widerstand. Schließlich lässt der Autor es sich nicht nehmen, selbst in Erscheinung zu treten. Das ist vielleicht des Guten zuviel. Gleichwohl, eine eindringliche Erzählung.
    Michael Braun in medienprofile des Borromäusvereins, Juni 2020

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