In der aktuellen Ausgabe des  unabhängigen magazins lichtung ist eine Besprechung von Irena Douskovás „Weißen Elefanten“ von Bernhard Setzwein, seines Zeichens ebenfalls Autor, erschienen.  Sehr interessant, was verschiedene Rezensent*innen aus dem Text herauszulesen vermögen.

Wer übrigens denkt, in der lichtung würde nur Ostbayerisches behandelt, der täuscht sich sehr. Ostbayern liegt ja – global betrachtet – mitten in Europa und so sind auch die Themen zwar regional geerdet aber durchaus grenzüberschreitend mitteleuropäisch. Ein feiner Lesestoff gerade in Zeiten, da echte Reisen noch nicht wieder möglich sind. Wir empfehlen: Abonnieren!

„… Das Büchlein nennt sich – sicher absichtsvoll – gerade nicht Roman, vielleicht weil es keine eindeutig ausmachbaren Romanheldinnen hat. Am ehesten könnte man sagen: Heldin ist die Zeit, und das auf ziemlich sinnliche Art und Weise. ‚Es riecht nach Zeit‘, heißt es beispielsweise mehrfach. Aber was für eine Zeit ist das? Zum einen die Jahreszeit Sommer, ein flirrend heißer August. Zum anderen aber auch das Jahr 1975, also sieben Jahre nach der Niederschlagung des Prager Frühlings. „Normalisierung“ nannten die Kommunisten auf perfide Art und Weise diese Periode, in Wahrheit war sie eine der politischen Säuberungen, der stärker angezogenen Zensurschrauben und der permanenten geheimpolizeilichen Überwachung …

… Fast ein genrehaftes ‚Dorfleben‘-Bild also, zu dem sehr stimmig auch die Illustrationen von Lucie Lomová passen, typische mittelböhmische Kolchosenlandschaften darstellend. Dahinter aber vibrieren hitzeflimmernd die sich andeutenden Anzeichen eines Zeiten-Umbruchs.“

Bernhard Setzwein, magazin lichtung 02/2021

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