Berliner Notizbuch

Dora Kaprálová
Aus dem Tschechischen von Ruben Höppner

In notizbuchartigen Einträgen beschreibt die Autorin, Journalistin und Filmemacherin Dora Kaprálova aus der Perspektive der „freiwilligen Emigrantin“ ihr Leben in Berlin in in den Jahren 2013 bis 2015. Ihr Alltag zwischen Kita, Treppenhaus und hauptstädtischem Kulturbetrieb, gelegentlich unterbrochen durch Abstecher in die tschechische Provinz, ist nur vordergründig banal. Der sonnige Fahrradausflug mit der Tochter zum Teufelssee führt zur Erkenntnis der eigenen Vergänglichkeit. Die amüsanten überkandidelten Dialoge auf der Halloweenparty hinterlassen einen leicht bitteren Nachgeschmack. Sie beobachtet die Alteingesessenen wie die Zugewanderten, die Verzweifelten und auch die Erfolgsverwöhnten, die Intellektuellen oder den Metzger um die Ecke. Detailliert und treffend, stets humorvoll aber alles andere als unkritisch, hält sie der multikulturellen Metropole den Spiegel vor. Ein Lesevergnügen mit Nachhall.

Leseprobe: Berliner Notizbuch


Hardcover mit Fadenheftung, 216 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

BALAENA Verlag Landsberg am Lech 2018,
ISBN 978-3-9819984-1-2

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Stimmen zum Buch

  1. Heike Birke

    „…eine brillante Beschreibung der multikulturellen Gesellschaft einer europäischen Metropole…“
    Jáchym Topol

  2. Heike Birke

    … Das Buch verlangt einen ausgeschlafenen Leser, der bereit ist, Privates und Alltägliches in seiner Vermischung mit übergreifenden sozialen und weltpolitischen Fragen entschlüsseln zu wollen und als sinnfällige Einheit zu begreifen. Und es ist gleichsam eine bildhafte und variationsreiche Liebeserklärung an Berlin, den brodelnden Schmelztiegel verschiedenster Bevölkerungsgruppen. Darin scheint sich die Autorin wohlzufühlen. Zwar ist es keine Reportage, aber aktuell und authentisch sind die Notizen allemal. Und sie berühren.
    Reiner Neubert im Literaturmagazin OSTRAGEHEGE Nr. 91

  3. Heike Birke

    „… Man kann zum Beispiel Dora Kaprálová, die Tochter des Brünner Dichters Zeno Kaprál treffen. Eine ätherische Erscheinung, die sich als „verlorene Tochter einer verlorenen Monarchie“ bezeichnet und mit jedem dahingehauchten Satz weiter auszubleichen scheint. Neben ihrer Geburtsstadt Brno, die sie zum schönsten Bezirk von Wien erklärt, hat sie ein Faible für Budapest entwickelt und eines für Berlin, wo sie seit über zehn Jahren lebt. Kaprálovás „Berliner Notizbuch“ (Balaena) berichtet in kleinen Szenen davon. Aufgewachsen mit der Kurzprosa des Wiener Miniaturenkünstlers Peter Altenberg und den Romanen von Joseph Roth genießt sie es, als tschechischer Niemand aus der Friedrichshainer Distanz zu beobachten, wie aus Russland dunkle Ideologien näher rücken…“
    Gregor Dotzauer in „Der Tagesspiegel“ vom 19.03.2019

  4. Heike Birke

    Brilliant novel about living in contemporary Berlin, full of humor and poetry
    In the form of diary entries, Dora Kaprálová observes what it is like to be a woman, mother, provocateur and outlander in contemporary multicultural Berlin. She explores the beauty of everyday encounters among people in the neighborhood as well as across the Czech-German border, sometimes intensely intimate, other times estranged and full of misunderstanding. Her style is playful and sharp, her imagery both visceral and sophisticated. And you will certainly not find a single cliche in this book!
    Jana Rogoff auf Amazon

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